Wenn ich mich umhöre, was sich viele Eltern für ihre Kinder wünschen, dann höre ich ganz oft: „Das Kind soll sich mit sich und in seinem Körper wohlfühlen und spüren, dass es geliebt wird, so wie es ist“. Ich gebe zu, das klingt jedes Mal schön. Oft gelingt es uns, genau das phasenweise als Eltern umzusetzen und auch Pädagogen haben wünschenswerterweise die innere Haltung dazu, genau das umzusetzen. Doch wie können wir das langfristig und nachhaltig vermitteln, wenn es uns selbst daran mangelt?
Ich muss mich also mögen. Besser noch ich soll mich lieben. Egal, was ich tue, fühle oder denke. Alles ist erstmal OK und willkommen und wird nicht bewertet. Ich soll mich in meinem Körper dazu noch wohlfühlen. Das könnte klappen, wenn ich nicht so viele Stellen am oder im Körper hätte, die meine Aufmerksamkeit fordern, weil sie schmerzen. Am besten spürt man auch noch, dass man geliebt wird.
Klingt völlig utopisch? Fast. Die ersten Punkte können sich bei regelmäßiger Yoga und Achtsamkeitspraxis dauerhaft zum Positiven wenden, wenn man wirklich regelmäßig praktiziert. Natürlich geht das auch mit anderen Bewegungsformen, aber ich mutmaße mal nicht ganz so gezielt, weil der Yoga einfach alles miteinander verbindet. Daher ja auch der Begriff Yoga. Die Sanskritwurzel deutet auf „jochen“ auf „anjochen“ hin, etwas miteinander verbinden, ganz salopp erklärt.
Der Letztere Punkt, das Spüren, dass man geliebt wird, nimmt einen oftmals selbst in die Verantwortung. Als Erwachsene lieben wir unsere Kinder, unseren Partner, unsere Haustiere und idealerweise ist das auch anders herum. Aber das ist nicht entscheidend. Manch einer hat weder Partner, Familie oder jemanden, der zuhause wartet. Dabei gibt jemanden, der immer zuhause wartet, vorausgesetzt man gelangt an den Punkt, an dem man sich überall zuhause fühlt, wo man wahrhaftig ist – bei sich selbst. Damit wären wir wieder beim Punkt mit der Selbstliebe. Die geht uns oft im Laufe des Lebens verloren oder wir erinnern uns nur noch schwach, weil die Hektik des Alltags alles erdrückt und kaum Raum und Zeit für einen selbst lässt. Aber wie können wir etwas geben, was wir selbst nicht leben?
Was du dir für andere wünscht, wünsch dir erstmal für dich selbst! Fang bei Dir an. Meditiere. Schreib dir eine schöne Postkarte. Hab Mitgefühl mit dir selbst. Verurteile dein Handeln nicht. Nimm dich, so wie du bist und versuche jeden Tag ein wenig mehr ein besserer Mensch zu werden, in dem kurz inne hältst und dir überlegst, ob die nächste Handlung, der nächste Schritt dir Gutes tut? Wenn nicht, dann verändere etwas!
Ganz nebenbei stammt diese Empfehlung nicht (nur) von mir. Der Dalai Lama schlägt das vor! Eines seiner Rezepte für ein glückliches Leben 🙂