Einladung zur Veränderung

In Zeiten des Chaos werden diejenigen, die wissen, wie man sich zentriert, die Ruhe im Auge des Sturms sein.
Das Wichtigste, was du gerade tun kannst, ist, deine spirituelle Praxis als Anker zu nutzen.
Bewegung, Atem, Klang, Gesang und positive Gedanken saugen die Angst aus deinem Geist.
Bleib offen und mitfühlend für das, was passiert und lass dich nicht zu negativen Gedankenspiralen hinreißen.
Sei achtsam und beobachte die Angst, die Auslöser und Geschichten, die entstehen.
Sehe sie, segne sie und füttere sie auf keinen Fall.
Kehre mithilfe deines Atems und deiner Absicht zurück ins Zentrum der Ruhe.

Der Frühling steht vor der Tür – eigentlich ist er längst losgelaufen, aber diesen Beitrag so zu beginnen, wäre etwas „unpassend“. Ein ganzer Satz ohne Pandemie oder Corona. Das fühlt sich beinahe naiv an! Ich kann nur sagen, ich habe Corona heute nicht wissentlich getroffen. Nach 2,5 Wochen im Krankenstatus war ich heute das erste Mal wieder im Alltag draußen unterwegs. Ich fühle mich wie nach einer Quarantäne, dabei beginnt sie vermutlich erst.

Ich merke, dass ich langsamer unterwegs bin und das nicht unbedingt, weil ich noch K.O vom vielen Liegen bin oder den Frühblüherpollen, sondern irgendwie bewusst langsam. Der Tag heute war eher trist und kühl. Man könnte eigentlich ziemlich leicht in dieses schöne negative Drama einsteigen mit einer Prise Selbstmitleid und Angst. Tatsächlich habe ich nicht mal ansatzweise daran gedacht, obwohl ich tatsächlich gerade nicht das blühende Leben bin, aber vielleicht liegt es einfach daran, dass ich so gemählich unterwegs bin, dass ich nicht anders kann, als achtsam sein.

Mir sind interessante Dinge aufgefallen auf dem Weg zum Biomarkt. Meine Intention war „einkaufen“. Üblicherweise fahre ich mit dem Rad und dem Kinderanhänger, weil man den so schön voll beladen kann. Heute beschließe ich entspannt zu Fuß zu gehen. Ohne großes Kopfkino stapfe ich in den Keller und suche meinen Trekkingrucksack. Da hängt das gute Stück. Ich würde es am liebsten knutschen. Hat doch mein 40l Rucksack mich und Hund über die Alpen von München nach Venedig getragen, so darf er heute endlich mal wieder vom Haken und hier im Outback mit mir durch langweilige Straßen laufen zum Bioladen. Doch so langweilig finde ich es heute gar nicht.

In einem Vorgarten, dem mich nie viel Beachtung geschenkt habe, stehen viele junge Leute und entfachen ein Feuer zum Grillen. Auf der Straße ist es entspannend ruhig. Ich treffe ein paar Menschen. Alle machen Platz. Keiner rempelt. Auch eine neue Erfahrung. Jeder achtet den anderen. Der Abstecher in die Apotheke ist interessant. Seit einigen Tagen hängen dort Glasscheiben vor den Theken. Was für eine gute Idee, nur die Akustik lässt zu wünschen übrig. Ich verlange Nasentropfen und bekomme Zäpfchen. Der Bäcker nebenan sieht leegeräumt aus. Doch ein paar Brezen gibt es noch und ein paar leckere Semmeln, die mir eine außerordentlich gut gelaunte Verkäuferin noch darbieten möchte. Ich entscheide mich für eine „gelbe“ Variante und erfahre, dass es sich um eine Corona-Semmel handelt. Ich bin verwirrt und halte es für entweder einen schlechten Scherz oder einen guten Marketinggag. Aber ich werde aufgeklärt. Die Idee dazu kam, weil man hier Maismehl und Tabasco und etwas Coronabier zum Backen verwendet und diese Semmel ein paar Tage vor dem ganzen Virusausnahmezustand „erfunden“ wurde. Interessanter Zufall. Vielleicht hat die Backstube etwas mit dem Ausbruch zu tun?!

Im Bioladen ist es leer. Wenig Menschen. Wenig Ware. Erstaunlich viele Blau- und Himbeeren. Natürlich auch hier weit und breit kein Klopapier. Aber das entspannt mich, hatte mir doch die Erzieherin meines Sohnes am letzten Tag vor der Schließung noch verraten, dass sie im Bosnienkrieg auch keins hatten und dann Zeitungspapier genommen haben, dass sie vorher angefeuchtet hatten. An Blätter aus dem Garten hatte ich auch schon gedacht. Also kein Grund zur Panik.

Ich laufe zurück. Weiß der Kuckuck, warum ich mir eingebildet habe zwei kleine Säcke Erde a 7,5 kg mitzunehmen. Einen rechts und einen links unter dem Arm. Auf dem Rücken mein 40l Rucksack. Gefühlt mit 12 kg Ware. Ich halte es aber für ein gutes Ausgleichstraining und schnappe weiter frische Luft. In einem Garten quitscht etwas. Es sieht aus wie eine Schaukel und wie ein Jugendlicher. Ich habe schon lange nicht mehr einen Jugendlichen schaukeln gesehen – am frühen Nachmittag ohne eine Flasche Bier in der Hand. Es freut mich. In einigen Gärten spielen Kinder zusammen. Auch das ist mir sonst nie aufgefallen. Kinder sind nachmittags immer verräumt. Sie müssen zum Kinderturnen, zum Musikunterricht oder zur Sprachförderung. Nur die alte Frau, die sich immer die Pfandflaschen aus den Glascontainern sucht ist wieder unterwegs. Ich hoffe sie bleibt gesund! Ich habe ihr mal heimlich eine Pfandflasche an den Container gestellt. Ich dachte, wenn ich sie ihr direkt gebe, befrieidge ich ihren Jagdinstinkt nicht.

Zuhause angekommen habe ich überhaupt nicht das Gefühl, dass ich Zeit verloren hätte. Auch kam ich mir gar nicht sonderbar langsam vor. Dabei passen diese 20 min. mehr für diese Wegstrecke gar nicht in meinen normalen Alltag.

Ich beschließe heute, dass es der perfekte Tag ist, um ungeliebte Angewohnheiten zu ändern. Zu keiner Zeit geht das leichter als jetzt. Alles läuft langsamer. Überall und stetig kann man auf sich achten.

Das Wichtigste: Ich entscheide mich für wenige kleine Veränderungen. Das ist auch ein Garant dafür, dass es gelingt neue Vorsätze umzusetzten. Im Englischen spricht man von „Choice Minimal Lifestyle“ Hinter diesem Begriff verbirgt sich die Methode das Gehirn nicht mit unzähligen überflüssigen Entscheidungen zu überfordern. Kleine Dinge, die den strukturierten Alltag nicht wirklich durcheinander bringen sind für den Anfang optimal.

Die erste Veränderung für die ich mich entscheide wird sein, die Strecken, die täglich nicht mehr als 15 min. Zeit dauern, wenn ich sie zu Fuß gehe, fortan zu laufen und nicht zu radeln. Die zweite Angewohnheit ist es abends in ein Kinderbuch zu gucken. In manchen Kinderbüchern steckt mehr Weisheit als in einer ganzen Regelreihe buddhistischer Lehren und Yoga-Sutren. Die dritte Veränderung ist der Ankunft auf meiner Yogamatte gewidmet. Oft beginne ich einfach und strecke und schüttele mich durch, doch seit einigen Tagen nehme ich jedes Mal vorher einige tiefe Atemzüge und bedanke mich bei meiner Seele, dass sie mit dabei ist auf der Matte mit mir und bei Mutter Erde, dass ich die Möglichkeit habe, mich zu bewegen. Das alles ist einfach nicht selbstverständlich. Da ich dabei meist Englisch denke, klingt das in etwa neuerdings so:

Breath into your belly. Close your eyes. Breath out expand your belly. Pause. Inhaling towards the sky. Opening the heart in gratitude in reference. Then breath out and pull down the energy from the divine. Circeling to the third eye, centering to the crone, cleansing the Center of our brain, our partially brain, awaking your higher centers. Cleaning the mind, the heart, the belly, the hips, the legs. Being inhale connecting to the earth, to the sky and letting out a sigh to the heart. Calming your nervous System. Thank you for being here. Thank you to Mother Earth. Inhaling, Exhaling letting go. Last breath connecting to your higher self. appear your are a pillar of light in every cell, in every pore with your diviness and nurture your nature. Exhaling down into the earth. From your feet growing roots like rocks to the solid down into the earth.Start with your practice.

Damit habe ich auch gleich mal die Essenz aus 10 meiner Lieblingswerke zusammengetragen. Mehr brauchst doch auch nicht. Vielleicht noch ein paar Energiekanäle dazu und fertig. Schöner und vor allem schön pragmatisch hat es ja Ramesh Balsekar ausgedrückt:

„Es gibt keine Wahrheit die übermittelt werden könnte. Alles, was alle Weisen oder Heiligen Schriften jemals ausgedrückt haben, sind Konzepte mit denen man entweder übereinstimmt, oder die man ablehnt.“

Also such dir, was DICH erdet und zur Ruhe bringt und bleib fröhlich!

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