Die meisten Menschen suchen Anerkennung im Außen. Sie sind unsicher, ob sie genug tun, ob sie es richtig tun und messen ihren Erfolg an der Anerkennung im Außen. Das ist der beste Nährboden für die Suche im Außen nach weiterer Bestätigung, Rückmeldung und Wertschätzung.
Die einzige Anerkennung, die uns im Leben hilft, weiter zu wurzeln, zu wachsen und zu entfalten ist die Anerkennung uns selbst gegenüber. Das steht uns jedoch oft wie eine große Mauer im Weg. Was bedeutet es, sich selbst anzuerkennen?
Auf dieser Reise kann es nützlich sein damit zu beginnen, andere anzuerkennen. Nicht, indem wir oberflächlich rückmelden, wie toll jemand aussieht, was er geleistet hat, sondern ihn – direkt und unabhängig von Leistungen zu erkennen. Einen anderen Menschen anzusehen und ihn zu erkennen als einen anderen Menschen mit viel Potential, ähnlichen Sorgen und Wünschen und eigenen Werten mit einem ebensolchen Rucksack voller Lebenserfahrung oder aber auch nicht.
Wenn wir damit beginnen ganz bewusst jemanden wahrzunehmen in seinem Wesen, ohne durch Komplimente möglicherweise zu manipulieren oder im Außen zu bestätigen, dann können wir etwas im Leben des anderen verändern und gleichzeitig werden auch wir uns besser fühlen. Dieser Moment, den es braucht, um jemanden anzuerkennen wirkt oft wie ein Spiegel. Wenn sich jemand anerkannt fühlt, dann geht irgendwo eine innere Tür auf. Auf der körperlichen Ebene laufen chemische Veränderungen ab. Wir anerkennen uns selbst ein Stück weit dadurch, dass wir andere anerkennen und sie sehen und würdigen in ihrer Einzigartigkeit. Jemand anderen zu erkennen, setzt oft unsere Möglichkeiten zur Selbstreflexion in Gang und manchmal beginnen wir dann damit uns selbst anzuerkennen. Und sich selbst anzuerkennen ist oft der erste Schritt, den es braucht, Dinge loszulassen, die nicht mehr zu uns passen.
Das können tägliche To Do´s sein, berufliche Tätigkeiten, materielle Dinge oder Menschen, mit denen wir uns umgeben. Oftmals verändern wir uns und wachsen an unseren Lebensumständen und nicht immer können unsere Umgebung einschließlich der Personen in unserem Umfeld damit umgehen. Wir nehmen Rücksicht, machen uns kleiner, halten uns zurück. Doch damit anerkennen wir uns weder selbst, noch die anderen, denn wir halten auch ihren Raum, den sie brauchen, um zu wachsen und sich zu entfalten begrenzt. Wir unterstellen unserem Umfeld vielleicht, dass es sich nicht verändern kann. Doch würden wir es vollen Herzens anerkennen und uns selbst, dann ist echtes Wachstum möglich, echte Herz zu Herz Beziehungen. Dann entsteht Hingabe, dann beginnen wir dem Fluss des Lebens zu lauschen und nicht einfach in ihm zu schwimmen, entweder mit dem Strom oder dagegen.
„Ich muss nicht perfekt sein und es ist perfekt genau das zu wissen.“